Ein philosophisches Theaterstück von Horst Koch
- mit Nicole Hallschmid und Tom Keymer
Eine Geisteswissenschaftlerin hat sich auf die Lebensgeschichte von Lou Andreas-Salomé spezialisiert. Lou Andreas-Salomé wurde 1861 in St. Petersburg geboren und verstarb 1937 in Göttingen. Sie war Anfang des 20. Jahrhunderts eine schillernde Frau: Schriftstellerin, Essayistin, Psychoanalytikerin und sehr männerliebend. Eine femme fatale.
Vertieft in ihre Studien, verschwimmt für die Geisteswissenschaftlerin die Grenze zwischen Forscherin und Forschungsobjekt. Und dann taucht auch noch ein komischer Kauz auf, der sich selbst für Friedrich Nietzsche (1844-1900) hält - den großen, umstrittenen Philosophen “ der ewigen Wiederkehr des Gleichen”...mit dem Lou Salomé auch einst eine tiefe Beziehung hatte. Mutig lässt die Wissenschaftlerin sich auf das Spiel ein, das der Verrückte ihr aufdrängt. So lassen die beiden nach über 100 Jahren Momente ihres Lebens Revue passieren. Momente, in denen der einsame Moralverächter mit dem ‚Willen zur Macht‘ und die libertäre, attraktive Schriftstellerin sich nahekommen; in denen aber auch unterschiedliche existenzielle Überzeugungen sichtbar werden Ist er es wirklich? Oder ist es nur ein aus der Anstalt ausgebrochener Verrückter?
Wer verbirgt sich hinter der Fassade des Verrückten? Verbarg sich vielleicht auch hinter dem Philosophen der Macht ein anderer? Und wieder stehen zwei Menschen vor der Frage, ob sie zueinander finden können.
Die beiden Verlorenen jedenfalls beginnen die Liebes- und Leidensgeschichte dieser beiden historischen Persönlichkeiten vor dem Publikum nachzuerleben. Gewürzt mit Lebensweisheiten und Zitaten von Lou Andreas-Salomé und Friedrich Nietzsche.
